Der erste Zahnarztbesuch mit Kind
Alles beginnt mit dem Durchbruch des ersten Zahns und somit dem regelmäßigen Zähneputzen. Mit Kinderzahnbürste und Kinderzahnpaste helfen Sie Ihrem Kind in den ersten Jahren, Zähne und Mund als wichtig und pflegenswert kennen zu lernen. Zahnarztbesuche schreiben sich in dieser Mundpflege-Routine als normaler Bestandteil ein und sollten auch genauso behandelt werden.
Ab dem 6. Monat werden idealerweise halbjährliche und zumindest jährliche Zahnarztkontrollen empfohlen. Und wenn es dann wirklich das erste Mal soweit ist? Hier ein paar Tipps:
- Ein gewöhnlicher Termin
- Darüber sprechen aber nicht schönreden
- Die passenden Formulierungen
- Willkommen! Der erste Kontakt mit der Zahnärztin
- Das Kind steht im Mittelpunkt
- Nach dem Zahnarzt
Haben Sie selber Angst vorm Zahnarzt, dann sind sie eine Person von vielen. Damit sich diese Angst nicht auf Ihr Kind überträgt fängt der Zahnarztbesuch bereits bei der passenden Terminwahl an.
1. Ein gewöhnlicher Termin beim Zahnarzt
Es gilt: Machen Sie den Termin nicht zu einem ‘Event’ und quetschen Sie ihn nicht zwischen zwei andere.
Der Termin soll im normalen Tagesablauf eingebettet werden und Sie sollten ihn ganz unaufgeregt angehen. Kommen Sie zum Beispiel 15 Minuten früher in die Praxis. Durch die frühere Ankunft hat ihr Kind einen ersten freundlichen Kontakt mit dem Personal, kann sich mit den Räumlichkeiten vertraut machen und einen ersten positiven Eindruck über die Spielecke gewinnen.
Auch nach dem Termin ist ein Zeitpuffer ratsam um langsam wieder in den normalen Tagesablauf überzugehen und, wenn vom Kind gewünscht, über das Erlebte zu sprechen. Womit wir auch schon beim nächsten Tipp wären.
2. Darüber sprechen aber nicht schönreden
Es ist wichtig das Kind über den Termin zu informieren und Fragen im Vorfeld offen zu beantworten.
Damit Ihr Kind jedoch möglich unbelastet zum Zahnarzttermin kommt, ist es ratsam dem Kontakt mit ‘Horrorstories’ vorzubeugen. Informieren Sie Ihr Kind daher erst relativ kurzfristig vom Termin und reden Sie im Beisein Ihres Kindes nicht mit Dritten über den bevorstehenden Zahnarztbesuch.
Auch negativ formulierte Sätze oder falsche Versprechungen wie “Es geht ganz schnell” oder “Du brauchst keine Angst haben, das tut gar nicht weh” sind zu vermeiden, da diese zu Misstrauen führen können und vor allem die negativen Formulierungen wie “Angst” und “weh” hängen bleiben. Ehrlichkeit ist für das Vertrauen der Kinder und zukünftige Zahnarztbesuche wichtig.
Wie sollten Sie mit Ihrem Kind über den Zahnarzttermin sprechen?
3. Die passenden Formulierungen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten ganz offen und dennoch kindergerecht über Zahnarztbesuche zu sprechen. Kinderbücher, welche den Zahnarztbesuch veranschaulichen und in einfacher Sprache erklären, können dabei eine gute Wahl sein.
Eine andere Möglichkeit ist, den Zahnarztbesuch zu Hause mit Kuscheltieren durchzuspielen. In diesem Zusammenhang soll gesagt sein, dass Ärztekoffer für Kinder generell eine sinnvolle Investition sind um Kinder spielerisch auf Besuche beim Arzt oder im Krankenhaus vorzubereiten.
Zu guter Letzt lassen Sie Ihrer Fantasie ein wenig Spielraum und erklären Sie die weniger angenehmen Worte wie Bohrer, Spritze und Co. durch kindergerechtes Vokabular. Aus einem Bohrer wird dann zum Beispiel ein Mini-Bagger oder ein Zauberlöffel der oberflächlich kaputtes Material vom Zahn entfernt und die Spritze die nur einmal kurz pikt, bringt so ähnlich wie das Sandmännchen, Schlafmittel zum Zahn.
4. Willkommen kleiner Patient und Teddy
Sich Zeit zu nehmen und Dinge zu erklären ist besonders für die Kleinsten wichtig. Daher ist der erste Termin beim Zahnarzt idealerweise nicht an eine Behandlung gebunden.
Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie einen ‘Kennenlern-Termin’. Anhand von Stofftieren, gerne auch mit dem eigenen Lieblingsstofftier, wird das richtige Zähneputzen erklärt. Der Behandlungsraum, die Liege und Geräte werden gezeigt, angefasst und manchmal auch kurz eingeschaltet. All jene Dinge, die das Kind bereits gesehen, gehört und erklärt bekommen hat sind beim nächsten Besuch vertraut und weniger angsteinflößend. Und, je nach Kind ist es möglich, dass ein erster Blick in den Mund stattfindet, um zum Beispiel die Zähne zu zählen.
5. Das Kind steht im Mittelpunkt
Je nach Alter und Befinden des Kindes können Sie als Elternteil im Behandlungszimmer anwesend sein oder im Wartezimmer warten. Falls Ihre Anwesenheit gewünscht wird, dann ist es hilfreich, wenn Sie die Selbständigkeit Ihres Kindes fördern. Lassen Sie Ihr Kind auf die Fragen des Zahnarztes antworten, auch wenn diese Antworten zum Teil unbeholfen wirken und zögernd kommen. Zu grosse körperliche Nähe oder Einreden auf das Kind wirkt sich im Zusammenhang mit der Behandlung meistens eher negativ aus. Ein einfaches und stilles Auflegen der Hand, suggeriert ebenso Unterstützung und ist meist mehr als genug. Wir werden natürlich auch Ihre Fragen beantworten, aber vorrangig ist, dass Ihr Kind versteht und akzeptiert was passiert.
Sollte trotz aller Bemühungen des Zahnarztes und der Eltern, das Kind nicht den Mund öffnen wollen, dann schimpfen Sie es nicht. Es ist natürlich ärgerlich, aber die von Ihnen anfangs investierte Zeit wird sich später lohnen. Das Gefühl, dass Ihr Kind beim Zahnarzt zu nichts gezwungen wird, ist wichtig.
6. Nach dem Zahnarzt
Bemerkungen wie “Gott sei Dank es ist Alles gut gegangen” oder “Siehst du, es hat doch gar nicht wehgetan” behalten Sie bitte wieder für sich. Denn in diesem Zusammenhang würden Sie dem Kind suggerieren, dass es also doch hätte wehtun können.
Auf alle Fälle sollten Sie Ihr Kind loben, falls es mitgemacht hat. Das stärkt das Selbstbewusstsein.
Auch wenn der Zahnarztbesuch im Vorfeld nicht an eine Belohnung gebunden werden sollte, kann es im Nachhinein natürlich eine etwas größere Belohnung geben, falls Angst überwunden wurde oder der Eingriff ebenso ein größerer war.
Wir hoffen, dass diese Tipps Ihnen und vor allem Ihrem Kind hilfreich sein werden und würden uns natürlich freuen, Sie persönlich bei uns begrüßen zu dürfen. Alle Infos zur Terminvereinbarung finden Sie hier: Kontakt Zahnarztpraxis Reimers